Nach coronabedingtem Totalausfall der letzten Saison startet Anfang November endlich die Zweite Wasserballliga Ost wieder ihren Spielbetrieb. Mit Laatzen und Hildesheim werden erstmals auch zwei Teams aus Niedersachsen an den Start gehen. Der ASC Brandenburg wird in der neuen Spielzeit weiter auf Erfahrung setzen müssen, denn mit Toni Röhl hat wieder ein junger Hoffnungsträger die Mannschaft für sein Studium verlassen.
In einem gut besetzten Vorbereitungsturnier in Chemnitz konnten die Mannen um alten und neuen Trainer Christopher Bott am Wochenende ihre Leistungsfähigkeit bereits testen und um die begehrte Trophäe „Dor Nischl“ kämpfen. Allein acht Spieler zum Teil deutlich über 30 Jahre alt in Reihen der Havelstädter sind dabei wohl eine Seltenheit in Deutschlands Topligen.
Im Modus „Jeder gegen Jeden“ ging es am Samstag bei verkürzter Spielzeit gegen fünf Zweitligamitstreiter um eine gute Ausgangsposition für die KO-Spiele am Sonntag. Gleich im ersten Spiel traf der ASC auf den Liganeuling aus Hildesheim, der älteren Brandenburger Spielern noch aus Erstligazeiten bekannt ist. Trotz einiger vergebener Hochkaräter, darunter auch zwei Strafwürfe, konnten sich die Brandenburger mit 6:5 gegen ein taktisch diszipliniert agierendes junges Team aus Niedersachsen durchsetzen. Licht und Schatten folgten gegen den Gastgeber aus Chemnitz, der aufgrund seiner unglaublichen Kaderbreite sogar zwei Teams ins Rennen um den „Nischl“ schickte. Während die Brandenburger in ihrem wohl schwächsten Turnierspiel mit 2:4 gegen die Erstvertretung das Nachsehen hatten, konnte die Zweitvertretung mit 6:4 niedergerungen werden.
Erster wirklicher Turnierhöhepunkt sollte das Spiel gegen den Turnierfavoriten aus Berlin Neukölln sein. Hier drehte der Brandenburger Center Patrick-Jörg Hehr so richtig auf, und konnte, meist hervorragend in Szene gesetzt durch Sascha Mischur-Wunderlich, fünf sehenswerte Treffer markieren. Die schussgewaltigen Berliner erzielten in einem hochklassigen Spiel zwar Sekunden vor Schluss den 8:8 Ausgleich, allerdings reichte dem ASC der Punkt für den vorzeitigen Halbfinaleinzug. Beflügelt durch die gute Leistung wurde auch der ewige Rivale aus Magdeburg dominiert und mit 9:4 aus dem Becken geschickt.
Als Dritter der Vorrunde hinter den ungeschlagenen Neuköllnern und der ersten Vertretung des Gastgebers musste Sonntagmorgen gegen eben diese Chemnitzer das Halbfinale bestritten werden. Die Brandenburger hatten sich etwas vorgenommen, und wollten die Vortagsniederlage nicht unbeantwortet lassen. Über eine konzentrierte Abwehrarbeit und ein gutes Konterspiel gingen sie schnell mit 4:1 in Führung. Leider konnte das Niveau aufgrund schwindender Kräfte nicht aufrechtgehalten werden, so dass die Havelstädter abermals dem Gastgeber und späteren Turniersieger den Vortritt lassen mussten. Am Ende hieß es 8:10 aus Sicht des ASC.
Auch ein erfolgreicher Abschluss im Spiel um Platz 3 gegen die überraschend im Halbfinale gegen Hildesheim unterlegenen Neuköllner sollte nicht gelingen. Wieder hieß es 8:8 nach regulärer Spielzeit. Der Sieger musste im 5-Meter-Schießen ermittelt werden, in welchem die Brandenburger trotz starkem Nikolas Tosch im Tor erst im siebenten Versuch das Nachsehen hatten.
Erfreulich bleibt festzuhalten, dass mit Billy-Bob Mattler und Tom Gustavus auch zwei junge Talente ansprechende Turnierleistungen zeigten. Insbesondere Letzterer macht mit seiner Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit beim Strafwurf Vorfreude auf die anstehende Saison. Zudem fehlte Patrick-Jörg Hehr nur ein Tor, um die Torjägertrophäe mit nach Brandenburg zu nehmen.
Es spielten: Nikolas Tosch (im Tor), René Oldenburg (3 Tore), Tom Gustavus (4), Gabriel Satanowsky (4), Niels Haberlandt, Christopher Bott (2), Björn Dupont (3), Markus Behrendt (2), Patrick Jörg Hehr (13), Dennis Wagner (7), Billy-Bob Mattler (3), Sascha Mischur-Wunderlich (9), Jonas Hergarden