Die Endrunde der Ostdeutschen Wasserballmeisterschaften im Altersbereich U12 wurde im Brandenburger Marienbad ausgetragen. Die Jugend der SGW Brandenburg hatte sich als Gruppensieger einer Vorrundengruppe für das Turnier qualifiziert.

Durch einen neuen Turniermodus mussten die jungen Brandenburger in einer Qualifikationsgruppe mit den SC Chemnitz und der SG Neukölln mindestens den zweiten Platz erreichen, um sich für die Medaillenspiele zu qualifizieren.

Im ersten Spiel agierte das Brandenburger Team, in krankheitsbedingte Abwesenheit von Stammspieler Emil Heise, sehr verhalten. Offensiv konnten wenige Akzente, gegen die sehr gut aufspielenden Chemnitzer, gesetzt werden. So standen nach mehr als 20 Minuten Spielzeit lediglich zwei Treffer von Kapitän Bastian Haberlandt elf Chemnitzer Toren gegenüber. Kurz vor dem Spielende konnten Jürgen Hardt und wieder Bastian Haberlandt noch Ergebniskorrektur zur 4:11 Niederlage betreiben.

Im anschließenden Spiel gegen den Nachwuchs der SG Neukölln musste nun ein Sieg her, um die Chance auf eine Medaille zu wahren. Dafür stieg auch der noch sichtlich angeschlagene Heise mit ins Wasser. Das nun deutlich verbesserte Centerspiel und ein cleveres Konterverhalten beflügelten die Brandenburger Mannschaft. Aus einer starken Verteidigung um Centerverteidiger Hugo Kamradt verteilte Bastian Haberlandt geschickt die Bälle nach vorne. Hier war es Heise, der durch cleveres Stellungsspiel immer wieder Lücken für die konternden Außen aufriss, sodass viele Tore durch die Außenspieler Yann-Marc Bonatz, Armin Kuster, Lian Kirchner, Jürgen Hardt und Phil Kretschmer erzielt wurden. Am Ende qualifizierte sich die SGW Brandenburg durch einen leistungsgerechten 14:3 Sieg für das Halbfinale.

Hier wartete der Lokalrivale OSC Potsdam. Die Potsdamer waren motiviert, da die SGW bereits im August zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Landesmeistertitel aus der Landeshauptstadt entführen konnten. In einem munteren Spiel konnten die Brandenburger aus einer sicheren Defensive mit einem guten Stellungsspiel im Angriff überzeugen. Hier taten sich oft Lücken in der Potsdamer Verteidigung auf. Dies konnte Haberlandt mit sieben Toren in diesem Spiel ausnutzen. Die anderen Tore erzielten Lian Kirchner und Jürgen Hardt. So stand eine Minute vor dem Ende ein beruhigender 9:4 Spielstand für Brandenburg in den Protokollen. In der letzten Spielminute betrieben die Potsdamer gegen die zweite Reihe der Brandenburger noch Ergebniskosmetik zum 9:7 Endstand.

Mit diesem Sieg stand Brandenburg im Endspiel um die Ostdeutsche Wasserballmeisterschaft. Hier ging es wieder gegen die körperlich starken Spieler des SC Chemnitz ins Wasser, die sich zuvor mit einem sicheren Sieg gegen Erfurt für das Endspiel qualifiziert hatten. Anders als im ersten Aufeinandertreffen war das Spiel nun deutlich ausgeglichener. Zwar ging man früh mit 0:1 in Rückstand, doch Top-Center Emil Heise zeigte seine Klasse und war nur durch ein Strafwurffoul zu stoppen. Den Strafwurf verwandelte Bastian Haberlandt sicher. So ging es mit einem 1:1 ins zweite Viertel. Durch eine Unkonzentriertheit konnte Chemnitz kurz nach dem Anschwimmen im 2. Viertel zur 2:1 Führung kommen. Die Brandenburger stemmten sich mit aller Kraft gegen die sehr gut koordinierten Chemnitzer Angriffe. Im Tor lieferte Hugo Brüggemann eine beeindruckende Leistung, unterstützt wurde er durch die stark verteidigenden Haberlandt und Kamradt. Im Angriff arbeitete sich Emil Heise viele gefährliche Situationen heraus. Seine Anstrengungen wurden belohnt und er drehte das Spiel zum 3:2 Halbzeitstand. In der Mitte des dritten Viertels baute Haberlandt die Führung mit einem weiteren Strafwurf zum 4:2 aus. Nun mussten die Brandenburger dem anstrengenden Spielverlauf und der robusten Chemnitzer Spielweise Tribut zollen. Chemnitz nutze eine kurze Phase der Brandenburger Unkonzentriertheit und stellte innerhalb von zwei Minuten auf 4:6. Auch ein gehaltener Strafwurf durch Brüggemann konnte die Chemnitzer nicht verunsichern. Im letzten Viertel gelang es dem Brandenburger Trainerteam nicht, eine passende Antwort auf die clevere Chemnitzer Spielweise zu finden. Mit dem Chemnitzer Treffer zum 4:7 kurz vor dem Ende des Spiels stand der Sieger des Spiels fest.

Nach einer kurzen Phase der Traurigkeit überwog jedoch schon die Freude über die Silbermedaille bei den Jungs der SGW Brandenburg. Sie wurden von den mehr als 100 Zuschauern gebührend gefeiert. Schlussendlich resümierte Trainer Marcel Gruhn:

„Meine Spieler haben ein großartiges Turnier geliefert. Der Zusammenhalt in diesem Team ist beeindruckend. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und können stolz auf die Leistung sein. Die Silbermedaille leuchtet sehr hell. Mit dem Vizemeister-Titel haben wir das beste Ergebnis unserer Vereinsgeschichte eingefahren. Danke an alle Trainer und Helfer, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!“